Der Vertrieb braucht keine Weicheier

Sind Sie intolerant? Intoleranz ist inzwischen nicht mehr nur auf Lactose bezogen. Intoleranz hat aus meiner Sicht unglaublich viele Facetten und was vor Jahren nicht mal jeder kannte, hält Einzug in unseren Alltag. Manchmal kann ich es nicht mehr ertragen, diese Intoleranz gegen alles und jeden. Wenn also jemand zum Beispiel in der social Media Welt eine ungünstige Aussage einstellt oder fürchterlicher Weise sogar Werbung, dann regen sich regelmäßig die ganz Schlauen darüber auf. Dabei müsste jeder wissen, dass es unter anderem dafür erfunden wurde. Meinungs- und Werbefreiheit.

So ähnlich sehe ich das in der Arbeitswelt. Mal ganz ehrlich. Überstunden, Samstag arbeiten, besondere Bedingungen aushalten, Anfahrtswege, Übernachtungen, etwas tun was nicht gleich bezahlt wird, eine Krise, mehr tun als im Vertrag steht…, geht das überhaupt noch? Ja, es soll nicht der Normalzustand sein oder werden, dennoch darf sich keine Intoleranz entwickeln. Außergewöhnliche Situationen, außergewöhnliche Bezahlung, außergewöhnliche Wunscherfüllung, außergewöhnliche Zielerreichung, außergewöhnliches Glück brauchen außergewöhnliche Leistungen und Einsatz. Sie wissen noch nicht was ich meine? Ein Beispiel. 1991 bin ich bei der Würth GmbH & Co. KG im Außendienst als Verkäufer eingestiegen, natürlich mit unbekanntem Gebiet. Es gab keine Einweisung -weil kein Vorgänger-, es gab keine Anweisung, es gab auch keine Empfehlung und vor allem gab es keine Navigation, sondern einen Faltstadtplan. Kennen Sie sowas noch? Um jetzt keine wertvolle Arbeitszeit (zum Verkaufen beim Kunden) zu vergeuden, bin ich mit meiner Frau auf dem Beifahrersitz an einem Sonnabend durch das (kleine) Gebiet gefahren und wir haben die Adressen gesucht, damit es dann schneller geht. Ja, ich weiß, viele lächeln jetzt. Ein alter Hut. Muss ein alter Hut, wenigstens von der Einstellung her, schlecht sein? Nein! Wenn ich Ziele, Träume, Wünsche und Leidenschaft für etwas habe, tue ich Dinge, die nicht im Vertrag stehen und nicht sofort honoriert werden. Vor dem Kasse machen muss man erst mal Klasse machen!

Wenn Sie also so ein Beispiel für unmöglich halten, belächeln und ähnliche unbezahlte Sondereinsätze für ein „NO GO“ halten, dann müssen Sie dringend Ihre Leidenschaft zur Arbeit überprüfen und Selbstreflexion üben. Manche Menschen haben auch eine Selbstreflexionsintoleranz. Was nicht gut ist, besonders im Vertrieb.

So wie es sehr demotivierend ist, durchs Leben zu laufen und überall die Missstände und Widrigkeiten zu sehen und sich aufzuregen, anstelle voller Freude und Energie an den Lösungen zu arbeiten, so ist es auch bei der Intoleranz gegen Einsatzbereitschaft. Spaß kommt da auf, wo ich gerne mit Freude etwas tue, ohne bei jedem Handschlag zu fragen was es dafür gibt. Ganz automatisch folgt dem Spaß und der Leidenschaft etwas im Leben zu bewegen, einen Sinn zu sehen, dann auch Glück, Erfolg und materielle Unabhängigkeit.

Ich kenne viele Menschen im Vertrieb, die mit Leidenschaft auch die „Extrarunde“ laufen und nicht ständig jammern. Allerdings gibt es auch Menschen, die gegen fast alles intolerant sind. Das schöne im Leben ist – es muss nichts so bleiben wie es ist – JEDER, wirklich JEDER kann sich entwickeln. Wichtig ist etwas zu tun JETZT und nicht: „wenn die Zeiten besser sind“. Nur Weicheier haben ständig schlechte Zeiten!

Brauchen Sie Unterstützung, ein Gespräch oder haben Sie Fragen? Schreiben Sie mir!

Herzliche Grüße                                                                            05.11.2021

Ihr Thorsten Michael Rau

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