Nach dem Seminar ist vor dem Seminar!

Haben Sie sich schon mal gute Vorsätze wie Veränderungen, neue Lebensgewohnheiten, Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion, Muskelaufbau, eine bessere Ausstrahlung, bessere rhetorische Fähigkeiten, weniger Aufregen, positiv Denken und was es noch so an unzähligen Möglichkeiten gibt, sein Leben und seine Persönlichkeit zu verändern, vorgenommen?

Bestimmt. Was davon ist so umgesetzt worden wie gewünscht? Ja, wenn das so einfach wäre, dann hätten wir es leichter. Viele Menschen versuchen schon gar nichts mehr zu verändern, weil es so schwer ist und meistens nicht dauerhaft ist. Wenn man sich nicht „quälen“ muss, nicht selbst diszipliniert sein muss und nichts machen muss, was sich eine Zeit lang merkwürdig und ungewohnt anfühlt, dann ist das auch viel schöner. Im Moment! Ergebnis ist eine Strategie um sich dann rauszureden, alles schönzureden. Jetzt kommen die anderen Menschen und die Umstände ins Spiel. Zu viel Stress, zu viele andere Aufgaben, zu viel Familie, zu schlechte Arbeitgeber, zu schlechter Zeitpunkt bis hin zum schlechten Wetter. Eines ist wohl klar: Zielerreichung, Erfolg, Traumerfüllung, Wirkung, Glück bekommt man ohne Anstrengungen nicht hin. Das steht fest. Es beweist sich jeden Tag neu.

Fakt ist aber: Es gibt niemanden der verantwortlich ist für meine Umsetzung der Dinge, die ich gerne besser haben oder machen möchte. Der einzige, gegen den ich antreten muss, ist der innere Schweinehund! Ich allein entscheide wieviel ich verändern möchte. Manche möchten gar nichts, manche etwas, manche viel und manche sehr viel verändern. Ich bin der der verantwortlich ist, niemand sonst.

Wenn ich also zum Beispiel ein Verkaufsseminar besuche und begeistert bin von den vielen Möglichkeiten, die es gibt, besser zu verkaufen, bessere persönliche Ausstrahlung zu bekommen, dann muss es ab jetzt zu meinen obersten Prioritäten gehören, die ich mit Nachdruck verfolge. Und wenn es das Tagesgeschäft nicht zulassen sollte, hier täglich 30 min dafür zu investieren, dann habe ich noch meine Freizeit. Ja, richtig. Freie Zeit für meine Persönlichkeit. Denn nicht mein Chef oder mein Partner sind dafür verantwortlich, dass ich meine Träume lebe und umsetze was ich umsetzen möchte, sondern ich. Ich zum Beispiel lese täglich. Bestimmt würden mir auch Romane gut gefallen, aber ich lese Fachliteratur und Fachartikel, weil ich es für meine Entwicklung und meinen Beruf brauche und möchte. Eine klare Entscheidung. Manchmal muss man auch nur etwas tauschen, z.B. Fernsehserie gegen Sport.

Eines kann ich versprechen! Es macht viel mehr Spaß und erfüllt das Leben mit Selbstwert und Glück, wenn ich meine Persönlichkeit positiv verändern kann. Wie ein Bodybuilder, der Jahr für Jahr an Muskelmasse und definiertem Körper zulegt. Ein guter bildhafter Vergleich. Aber dazu brauche ich Willen, Ausdauer und Selbstdisziplin. Und ich brauche ein paar Tricks, um kleine menschliche „Schwächen“ zu überlisten. Jetzt fragt sich der eine oder andere vielleicht, wie es sein kann, dass ich in einem Verkaufstraining Frage – Techniken lerne, gut unterscheiden und einsetzen kann und beim nächsten Verkaufstraining 10 Monate später nicht mehr viel davon weiß. Ganz einfach. Weil der Zeitraum zwischen den beiden Trainings entweder zu lang ist oder ich in der Zwischenzeit nicht geübt habe bzw. beides. Wie hat es Ronaldo der Weltfußballer wohl hinbekommen solche erfolgreichen Freistöße zu schießen? Durch die Lehre wie es gut geht und zig-tausende von Übungsschüssen und Trainings. Und er trainiert immer noch, obwohl er es schon lange kann.

Werde ich nach dem Unterschied zwischen einem durchschnittlichen Verkäufer und einem Top-Verkäufer gefragt, dann steht meine Antwort fest. Der Top-Verkäufer hat mehr Willen und investiert mehr Zeit für Training. Der Fleißige schlägt immer das Talent!

Wer also seine Eindrücke, die Lehren und Erkenntnisse im Seminar und die Unterlagen dazu verdrängt, vergisst oder verschiebt, braucht sich hinterher nicht über den geringen dauerhaften Umsetzungserfolg beschweren. Gerade im Bereich Rhetorik und Persönlichkeit gibt es zwei große Hürden, die eine dauerhafte Umsetzung erschweren. Vergesslichkeit und alte Angewohnheiten.

Hier 3 Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung:

  • Erinnern Sie sich an Ihr Vorhaben mit Spickzetteln oder Erinnerung per App, ideal an verschiedenen Orten bzw. dort wo Sie täglich öfter hinsehen
  • Auch wenn sich das Handeln mit der neuen Gewohnheit (z.B. ich stelle mehr offene Fragen) nicht gut anfühlt und Sie sich komisch dabei vorkommen, weitermachen! Erst eine längere Umsetzung bringt neue Gewohnheiten anstelle von alten Gewohnheiten in Ihr Leben. Viele Menschen hören zu früh wieder auf.
  • Bleiben Sie hartnäckig auch bei kleineren Rückschlägen und entwickeln Sie Bilder im Kopf über den Erfolg, den Sie dann erreicht haben, wenn es so weit ist.

Dann geht es plötzlich wie von allein, macht Spaß und wird Ihnen den Mut und das Selbstbewusstsein für die nächsten großen Entwicklungsprojekte bringen. Tun Sie’s!

Ich wünsche Ihnen dabei Willenskraft und Disziplin – Erfolg kommt dann ja automatisch.

Ihr Thorsten Michael Rau                                                      11.10.2021